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Zottel-Günsel

(Ajuga genevensis)

IV — VI Home Trockenrasen, Böschungen, Waldränder
7 — 30 cm indigen NT
Ajuga genevensis
Synonyme: Bugula genevensis, Teucrium genevense, Genfer Günsel, Heide-Günsel. Hemikryptophyt, coll-mont. Die Pflanze hat keine oberirdischen Ausläufer, die Knäuel-Tragblätter sind mehr oder weniger 3-lappig. Der Stängel ist rundum zottig behaart. Die meist dunkelblauen Kronen werden von den Tragblättern nicht oder nur wenig überragt. Die Staubblätter treten unter der Kronenoberlippe weit hervor (Lit). Die Art kommt in Österreich in allen Bundesländern vor, ist aber in den Alpenvorländern gefährdet (Lit). In Istrien ist sie vor allem im Inneren und im Süden häufig (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Royal Botanic Gardens KEW. Aufnahme: 27.05.2016 Kolovrat
 
Habitus
Koordinaten des Standortes: 44°59'17,21"N, 13°57'46,91"E. Aufnahme: 17.05.2023 Prodol
 
Habitus
 
 
Blüten
Aufnahmen: 18.05.2012 Unterbergern  
 
Habitus
 
 
Knäuel
3-lappige Knäuel-Tragblätter, zottig behaart.
 
Knäuel nah
 
 
Stängel
Aufnahmen: 26.05.2012 Castelfeder

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"790. A. genevensis L. (A. alpina Host. — A. montana Dill. Berg-G.)
Wurzelstock schief, faserbüschelig, manchmal unterirdische aber keine beblätterten Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, 4"—1,5' hoch oder aufsteigend, einfach, an den Kanten leistenartig, an den Flächen dünner behaart, unter den Gelenken weisswollig-zottig. Blätter oberseits zerstreut, unterseits dichter weichhaarig, grasgrün, stumpf, Wurzel- und unterste Stengelblätter in den Blattstiel verlaufend, verkehrt, eiförmiglänglich oder länglich, entfernt-kerbezähnig oder ausgeschweift, die oberen Stengelblätter sitzend, in Deckblätter übergehend. Deckblätter meist violettblau oder purpurn überlaufend, in der Regel mehr minder deutlich 3lappig, obere Deckblätter kürzer oder höchstens so lang als die Quirle. Blüthen gebüschelt, in Scheinquirlen, eine nach oben zu gedrungene Aehre bildend. Kelche zottig. Kronen dunkelazurblau, im Trockenen nicht verbleichend, selten weiss, noch seltener rosenroth. Staubfäden kahl. Von der ähnlichen A. pyramidalis daraus zu erkennen, dass bei letzterer die oberen Deckblätter 2 mal länger als ihre Quirle sind und die Kronen im Trockenen verbleichen.


Aendert ab:

  • α genuina. (A. montana Reichb.) Stengel meist aufrecht, 3—8" hoch, zottig, Wurzelblätter meist fehlend, untere Stengelblätter länglich-eiförmig, ganzrandig- am Blattstiel herablaufend, vorne entferntgeschweift-gekerbt, das unterste der Quirl-stützenden Blätterpaare das grösste von allen, aus keuligem Grunde rautenförmig, vorne fast rechtwinklig-buchtig. Kronen dunkelblau oder weiss, selten rosenroth.
  • β foliosa. (A. foliosa Trattn.) Stengel bogig-aufsteigend, 1,5—2' hoch, weichhaarig, reich beblättert. Wurzelblätter sehr gross, bis 0,5' lang, in den Blattstiel allmählig ganzrandig herablaufend, eilänglich, unregelmässig, geschweift und rundkerbig. Stengelblätter nach oben zu an Grösse allmählig abnehmend. Kronen sattblau.

α Auf kurzbegrasten Triften, Haiden, auf entblösstem, steinigem, besonders sandigem oder lehmigem Boden. Auf den verschiedensten Unterlagen; auf Gneiss und Granit der Mühlkreisberge bis 2000' aufsteigend, an den Granitwänden beider Donauufer stellenweise von der Passauer Gegend bis hinab nach Sarmingstein, am Pöstlingberge auf Quarzdetrit, auf tertiären Hügeln des Pfennigberges. Häufig auf Traunalluvium der Haide und allda nicht selten weissblühend. Auf verwittertem Wiener Sandstein und auf Kalkgrus besonders bergiger Gegenden des Traunkreises und Salzkammergutes gemein, und sonst im ganzen Gebiete zerstreut.
β Auf Waldwiesen am Pöstlingberge, auf zusammengeworfenen Granitsteinhaufen nächst dem Magdalena Friedhofe, an Steinwänden bei Ottensheim. Am Steinbruche unterhalb Plesching, u. s. jedoch seltener."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 104), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger der bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 05.03.2025

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